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Benedikt von Nursia

„Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht?"

Der hl. Benedikt, um 480 in Nursia geboren, gilt als Vater des abendländischen Mönchtums.

Er verließ als junger Student die verkommene Stadt Rom und ließ sich als Einsiedler in einer Höhle bei Subiaco nieder. Als sich Schüler um ihn sammelten, begann er mit ihnen ein klösterliches Gemeinschaftsleben.

Benedikt verfasste eine Regel, in die er die Tradition der mönchischen Bewegung des 4. und 5. Jh. aufnahm. Sie versteht sich als ‚Lebensregel’ und will das Leben einer Gemeinschaft in der Gottsuche Gleichgesinnter regeln, ermöglichen, verwirklichen, entfalten und bewahren helfen.

Die 73 Kapitel der Benediktsregel enthalten allgemeine Grundsätze geistlicher Lehre und zugleich konkrete Anweisungen zur Gestaltung eines Gemeinschaftslebens im Geiste des Evangeliums. Aus ihnen spricht eine große Offenheit und eine weise Maßhaltung.

Benedikt gehört zu jenen Menschen, deren Wirkung ihre geschichtliche Erscheinung weit übertrifft. Das Interesse der Geschichte für ihn setzte erst sehr spät ein. Seine Gestalt und sein Leben verschwinden nahezu hinter seinem Werk. Die Hauptquelle für das biographische Wissen über Benedikt stellt das um 593/94 in Rom entstandene zweite Buch der Dialoge von Papst Gregor dem Großen (+604) dar. Dabei handelt es sich nicht um eine Lebensbeschreibung in unserem Sinn, sondern eher um ein erbauliches Werk, das in Anlehnung an ähnliche Vorlagen die Wunder des Gottesmannes Benedikt schildern wollte.

Einige historische Daten lassen sich dennoch herausfiltern:
Benedikt lebte in einer ähnlich bewegten und verworrenen Zeit wie wir. Das Römische Reich war am Zusammenbrechen, die innerkirchliche Situation war durch lehrhafte Auseinandersetzungen und kirchenpolitische Spannungen gekennzeichnet. Benedikt ist um das Jahr 480 im umbrischen Nursia geboren. Das Studium der freien Künste in Rom bricht er ab, um sich über Affile in die Einsamkeit von Subiaco zurückzuziehen um Mönch zu werden. Um 528/29 zieht er weiter nach Montecassino, wo er der Überlieferung nach am 21. März 547 gestorben sein soll.  Etwa vierzig Jahre später wurde das Kloster von Langobarden zerstört, bis es um 720 wieder aufgebaut wurde. Die Regel ist das einzige Erbe, das uns von Benedikt überliefert ist und die Periode der Unsicherheit überstanden hat. Sie erschließt uns das geistliche Profil Benedikts: „Wer sein (Benedikts) Leben und seinen Wandel genauer kennenlernen will, der findet in den Vorschriften dieser Regel alles, was er als Lehrmeister vorgelebt hat. Denn der Heilige konnte nicht anders lehren als er lebte.“ (Gregor, Dial. II,36)

Die Situation zur Zeit Benedikts war politisch und gesellschaftlich sicher noch schwieriger als die heutige. Es war die Zeit der Völkerwanderung. Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren trostlos. Zeit der Veränderung - In dieser orientierungslosen und zerrissenen Welt hat Benedikt sein Kloster gebaut und für seine Mönche eine Regel geschrieben.

Mitten in der wirtschaftlichen Trostlosigkeit ging Benedikt daran, mit seinen Mönchen die Felder zu bebauen, Weinberge anzulegen und in den Werkstätten handwerkliche Kunst zu betreiben.
Seit mehr als 1400 Jahren schließen sich Menschen zusammen, um nach der Regel des hl. Benedikt gemeinsam ein geistliches Leben zu führen.

Von der Arbeit dieser kleinen Gruppe Mönche ging eine kultivierende Wirkung auf das ganze Abendland aus. Die Benediktiner wurden zu Trägern der abendländischen Kultur. “Man muss den Mut haben, etwas zu tun..“

Benediktinisches Leben ist geerdet, wir sollten nicht abheben, uns aber auch nicht vergraben…

Benediktinisches Leben versucht (in aller Brüchigkeit und Begrenzung) gemeinsame Verantwortung zu leben, Maß zu halten. Die discretio, die weise Maßhaltung durchzieht die Regel des hl.Benedikt wie ein roter Faden.

Wenn er von der Nahrung spricht, von der Arbeit, vom Leitungsamt:
,Jeder hat eine besondere Gabe von Gott, der eine diese, der andere jene. Und deshalb bestimmen wir mit einer gewissen Ängstlichkeit das Maß der Nahrung für andere. Indessen glauben wir mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Schwachen, dass  für jeden Tag eine hemina Wein (vermutlich 0,25 oder 0,33 l) Wein genügt. Wem Gott aber die Kraft gibt, sich davon zu enthalten, der wisse, dass er einen besonderen Lohn empfangen werde. Sollten indes die Ortsverhältnisse oder die Arbeit oder die Sommerhitze mehr fordern so sei dies dem freien Ermessen des Oberen anheimgestellt; unter allen Umständen sehe er darauf, dass sich nicht die volle Sättigung oder gar Trunkenheit einschleiche. Zwar lesen wir, der Wein passe überhaupt nicht für Mönche; weil man aber in unserer Zeit die Mönche davon nicht überzeugen kann, so wollen wir uns wenigstens dazu verstehen, nicht bis zur vollen Sättigung zu trinken, sondern  weniger, denn der Wein bringt sogar Weise zum Abfall. Wo es die Ortsverhältnisse aber mit sich bringen, dass nicht einmal das oben angegebene Maß, sondern viel weniger, oder gar nichts aufzubringen ist, da sollten jene, die dort wohnen, Gott preisen und nicht murren. Das mahnen wir zuallererst, das Murren zu unterlassen." (RB 40)